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Europa League - Gruppenphase: YB - FK Partizan Belgrad (14.09.2017)

Roland Deschain (DeRo) - 08.10.2017

Beim Europacup bzw. bei der Europa League kann man entweder unbekannte Teams entdecken oder grosse Namen bewundern. Mindestens in früheren Zeiten gehörte Partizan Belgrad zu den grossen Mannschaften. Mit der immer grösser werdenden Kommerzialisierung hat Serbien wie andere Fussballligen den Anschluss verloren.

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Stadion - Stade de Suisse (Wankdorf)

Das Stadion ist jedem Fussballfan ein Begriff. Berühmter war zwar das alte Stadion, das Wankdorf - das Stadion des Wunder von Bern bzw. Finalstadion der WM 1954, danach auch das Nationalstadion der Schweiz und meistens Finalort des Schweizer Cupfinals. Dannzumal meistens am Pfingstmontag, das waren noch Zeiten…
Der Neubau ist weniger schillernd. Es fanden Spiele der EM 2008 statt und ebenfalls vereinzelt Schweizer Nationalmannschaftsspiele und Cupfinals. Da aktuell ein Kunstrasen im Stadion verlegt ist, finden diese nicht mehr in Bern statt.

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Der Match

Die beiden Mannschaften starteten aktiv in die Partie. Nach einem schnellen Angriff über rechts, vergass die YB-Abwehr Marko Jankovic. Kevin Mbabu versuchte ihn zu stören, er wurde ausgetanzt. Der 22-jährige Montenegriner liess dem YB-Torhüter David von Ballmoos keine Chance. Die Partizan-Fans jubelten und sorgten weiter für Stimmung.
Doch YB war ein Stimmungskiller, bereits drei Minuten später glich Christian Fassnacht aus. Die Einheimischen versuchten das Spiel zu bestimmen. Die eine oder andere (Halb-)Chance schaute raus, aber nicht mehr. Somit ging es mit einem 1-1 zum Pausentee.
Die Balkanzauberer versuchten nach dem Wiederanpfiff das Spiel in die Hand zu nehmen. Allerdings schaute beim Gast ebenfalls nicht mehr als eine optische Überlegenheit heraus. Ab der 60. Minute wurde YB wieder stärker und das Geschehen war ausgeglichen. Die YB-Viertelstunde konnte nichts mehr ändern. Das Spiel endete unentschieden.

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Matchtelegramm: BSC Young Boys - FK Partizan Belgrad 1-1 (1-1)
Stade de Suisse; 13'004 Zuschauer - SR Kovacs (ROU)
Tore: 11. Jankovic (Tosic) 0-1 - 14. Fassnacht (Assalé) 1-1
Young Boys: von Ballmoos; Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba; Fassnacht, Sanogo, Sow, Sulejmani (84. Schick); Nsame, Assalé (68. Ngamaleu)
Partizan Belgrad: Stojkovic; Vulicevic, Ostojic, Nemanja Miletic I, Nemanja Miletic II; Tosic (89. Pantic), Everton, Jevtovic, Jankovic; Ozegovic (64. Solomon), Tawamba
Bemerkungen: Young Boys ohne Hoarau, Bertone, Benito und Seferi (alle verletzt). Partizan Belgrad ohne Kosovic und Soumah (beide verletzt)
Verwarnungen: 36. Ostojic (Foul), 42. Sow (Foul), 51. Ozegovic (Foul), 56. Tosic (Reklamieren), 79. Fassnacht (Foul)

Splitter

Viele Partizan-Fans aus der Schweiz und den umliegenden Ländern liessen sich den Match nicht entgehen, YB reservierte extra zusätzliche Sektoren für die Gästefans. Leider waren die einheimischen Fans nicht so zahlreich, schlussendlich waren nur gut 13'000 Zuschauer anwesend.
Dabei wäre es wirklich eine spannende Paarung gewesen. Was die Gründe fürs wegbleiben sind, lässt sich nur vermuten. Bequemlichkeit, das Spiel kam auch im TV, Fussball-Overkill allgemein, nur noch absolute Topspiele der Champions League sind hipp - wirklich schade oder eben nur noch Big Buisiness interessiert.

Wir waren schlussendlich froh beim Match live dabeizusein, denn wir schafften es tatsächlich mit den falschen Tickets vor Ort zu sein. Dank dem YB-Help Point kamen wir zu den richtigen Billetten, super Service, wir hatten mit dem schlimmsten gerechnet und wurden sehr positiv überrascht von der Organisation.

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In der Halbzeitpause diskutierten wir das spannende Thema, was trinken die Profis zum berühmten Pausentee? Okay, wird wohl ein isotonisches bzw. spezielles Sportgetränk sein. Aber weshalb gibt es den heissen Tee auch bei den meisten Juniorenmatches nicht mehr? Vielleicht sind wir einfach zu alt bzw. zu nostalgisch.

Geschichte FK Partizan

Der Klub FK Partizan wurde am 4. Oktober 1945 gegründet. Die Armee bzw. die Partisanen trieben die Gründung voran und deshalb war auch der Name Partizan naheliegend. Neben dem Fussballklub wurden weitere Sportabteilungen gegründet, die bekanntesten neben dem Fussball sind heute Basketball und Wasserball. Das Dach ist weiterhin der Sportverein Partizan, die Abteilungen sind aber autonom.
Der Verein spielt seit 1949 im Stadion Partizana (früher Stadion der jugoslawischen Volksarmee (JNA)), es liegt nur ca. 1 km vom Roter Stern Stadion Rajko Mitic entfernt.

Bereits 1947 gewann Partizan das Double, 1949 folgte der zweite Meistertitel. In den 50er Jahren reichte es nur zu 4 Vizemeisterschaften, immerhin konnte das Team drei Cupsiege erringen.
In der Saison 1955/56 nahm man trotz des 5. Platzes im Vorjahr am erstmaligen Europacup der Meister teil. In der ersten Runde wurde Sporting CP Lissabon ausgeschaltet, im Viertelfinal unterlag die Mannschaft dem nachmaligen Meistercupsieger Real Madrid. Der Partizan-Spieler Miloš Milutinović wurde mit 8 Treffern Torschützenkönig.
Bis 1958 waren die Vereinsfarben Rot-Blau, dies nach den Farben der ersten dokumentierten Serbischen Flagge. Auf Geheiss des kommunistischen Regimes wurden Weiss-Schwarz die neuen Klubfarben, dies ist bis heute so geblieben. In den 50er Jahren wurde die Armeezugehörigkeit beendet.

Das Scouting wurde bei Partizan aufs ganze Land ausgeweitet, dadurch konnte man sich mit jungen, talentierten Spieler verstärken. Von 1961 bis 1963 gelang der Titelhattrick, durch die Erfolge erhielt der Verein den Spitznamen "Die Dampfwalze". 1965 folgte der vierte und letzte Meistertitel in den 60er Jahren.
Das Highlight folgte im Meistercup 1965/66, die Belgrader schlugen den SV Werder Bremen und Manchester United. Im Final verlor das Team trotz Führung gegen Real Madrid mit 1-2.
Diverse Spieler verliessen Partizan und wechselten nach Westeuropa, die Mannschaft verlor den Anschluss an die Spitze. Vor allem der Stadtrivale Roter Stern war stärker und holte diverse Meisterschaften.
Erst 1976 folgte der nächste Meistertitel, 1978 doppelte man nach. Im selben Jahr holte der Verein den Mitropa-Cup. Danach geriet man sogar zwei Saisons in den Abstiegskampf, um 1983 wieder an der Spitze zu stehen. 1986 und 1987 folgten zwei weitere Meistertitel und 1989 nach einer 22-jährigen Durststrecke endlich der fünfte Cupsieg.

Anfangs der 90er Jahre begann die Auflösung von Jugoslawien. Vor allem ohne die kroatischen Teams, waren Roter Stern und Partizan dominant. Partizan gewann 16 Meisterschaften von 1992 bis 2017, 9 Titel holte sich Roter Stern. Einzig 1998 errang mit dem FK Obilic Belgrad ein anderer Klub den Titel. In dieser Zeit gewann die Mannschaft auch noch 9-mal den Cup.
In der Meisterschaft haben die beiden Belgrader Klubs keine ernsthaften Gegner. Andererseits ergeht es ihnen International bzw. wirtschaftlich wie der nationalen Konkurrenz, sie können mit den (europäischen) Spitzenklubs nicht mithalten.

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Erfolge:
27 Meistertitel (Jugoslawien / Serbien-Montenegro / Serbien) -1947, 1949, 1961, 1962, 1963, 1965, 1976, 1978, 1983, 1986, 1987, 1993, 1994, 1996, 1997, 1999, 2002, 2003, 2005, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2015, 2017
14 Cuptitel (Jugoslawien / Serbien-Montenegro / Serbien) - 1947, 1952, 1954, 1957, 1989, 1992, 1994, 1998, 2001, 2008, 2009, 2011, 2016, 2017
International: Finalist Europacup der Meister 1966 und Sieger Mitropa-Cup 1978