Schweiz - Promotion League - Saison 2024/2025
Saison-Vorschau
Roland Deschain (DeRo) - 01.08.2024Auf den ersten Blick gibt es mit dem FC Rapperswil-Jona einen klaren Aufstiegsfavoriten, der SC Kriens könnte den St.Gallern aber gefährlich werden. Der Kampf um ein Cupticket wird für viele Mannschaften das Hauptziel sein. Die Liga wird ausgeglichen sein und schnell kann ein Klub in den Abstiegskampf verwickelt werden. Die Liga wird spannend werden.
Aufstiegsrennen
Zwar sind die Kader der Promotion League Vereine noch alles andere als vollständig. Doch das Aufstiegsrennen droht dieses Jahr auszufallen. Der klare Favorit ist der FC Rapperswil-Jona. Die Rosenstädter sind professionell aufgestellt und haben ihre starke Offensive mit Marin Wiskemann weiter verstärkt. Das einzige Fragezeichen ist die neu formatierte Abwehr. Mit Joseph Ambassa und Guillermo Padula hat der Verein zwei spannende Verteidiger geholt, aber bei beiden ist die Karriere bisher nicht nach Wunsch verlaufen. Das eine oder andere Team hat zwar Ambitionen, doch der Titel wäre eine Überraschung. Der SC Kriens hat sich geschickt verstärkt und Routinier Nico Siegrist könnte die nötige Erfahrung bringen. Die Defensive wurde mit Timo Harperink vom FC Rapperswil-Jona verstärkt. Die Innerschweizer dürften am ehesten mit dem Favoriten Rapperswil mithalten können. Die SR Delémont hat letzte Saison im Cup für Furore gesorgt und haben ihre Qualitäten bewiesen. Bisher war der Verein auf dem Transfermarkt zurückhaltend, mit Dramane Sissoko hat man einen Spieler vom Konkurrenten FC Bulle geholt, welcher konstant das Tor trifft. Die Delsberger werden vorne mitmischen. Der FC Paradiso möchte mittelfristig in die Challenge League. Der Kader wurde deutlich verändert, dabei kamen bis jetzt vor allem jüngere Spieler. Gespannt kann man auf die Servette-Leihgabe Jarell Simo sein. Die Verteidigung wurde mit dem erfahrenen Mattia Cinquini verstärkt. Trotzdem dürfte die zweite Saison in der Liga einiges schwieriger werden. Der FC Biel-Bienne muss mit François Affolter und Nassim L'Ghoul zwei wichtige Spieler ersetzen. Trotz der Leihgaben von Clermont Foot dürfte es mit einem Podestplatz schwierig werden.
Cupqualifikation
Die ersten sieben Mannschaften (ohne U21) können ein Cupticket ergattern, dies bringt mit etwas Losglück wichtige Einnahmen. Deshalb ist dies für die meisten Klubs das Saisonziel schlecht hin. Der SC Brühl ist immer für eine Überraschung gut und hat gute Chancen unter den Top 7 zu landen. Mit Silvo und Boris Prokipic traten zwei erfahrene Spieler zurück und betätigen sich neu als Trainer. André Neitzke ist nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück, seine Erfahrung dürfte das Team benötigen. Die Nezugänge sind alles junge, hungrige Spieler. Die Offensive wird mit Leo Peric verstärkt. Er galt als grosses Talent, er schaffte den Durchbruch im Dinamo Zagreb Nachwuchs aber nicht und ist wieder in der Schweiz zurück. Der SC Cham muss den Abgang von Nico Siegrist verkraften, doch Trainer Roland Schwegler schafft es immer wieder gewichtige Abgänge zu ersetzen. Dies wird ihm auch diese Spielzeit wieder gelingen. Beim Absteiger FC Baden ist es zu einem grossen Umbruch gekommen. Die Aargauer haben ebenfalls einen neuen Trainer, Genesio Colatrella ist gefordert, aus den vielen neuen Spieler schnellstmöglich eine Einheit zu formen. Der Klub möchte sicherlich oben mitspielen. Falls der Aufstiegsschwung mitgenommen werden kann, könnte Vevey-Sports für eine Überraschung sorgen. Die Waadtländer verstärkten sich mit diversen bekannten Spielern. Miguel Rodrigues (Yverdon-Sports), Sinclair Baddy Dega (Servette FC U21), Ridge Mobule (FC Naters) und Allan Eleouet (Etoile Carouge) sind die bekanntesten und sprechen für die Ambitionen des Ex-Erstligsten. Gespannt darf man auf den neuen Stürmer Ilyes Chaïbi sein, vor zwei Jahren schoss er Servette FC U21 in die Promotion League. Er könnte auch in der dritthöchsten Liga durchstarten. Die Equipe von Jean-Philippe Lebeau hat das Zeug um die Liga zu überraschen.
Abstiegskampf
Für die restlichen Amateurklubs geht es um den Ligaerhalt. Der FC Breitenrain hatte eine enttäuschende Saison und verpasste den Cup deutlich, eine Steigerung ist nötig, sonst droht der Abstiegskampf. Dabei musste der Berner Quartierverein eine Abgänge verkraften, gerade Stammtorhüter Felix Hornung und Stürmer Marko Dangubic sind nicht einfach zu ersetzen. Mit Torwart Helder Moises vom SC Kriens und Adrian Fleury vom FC Biel konnten Spieler aus der Promotion League verpflichtet werden. Die restlichen Neuzugänge kamen aus unteren Ligen und müssen sich erst noch bewähren. Auf dem Papier ist die Mannschaft eher schwächer besetzt und vor allem unerfahrener. Der ex-NLA-Verein FC Bulle hat mit Brian Weber einen neuen Trainer, das Kader wurde auf diversen Positionen verändert. Die Neuzugänge sind hauptsächlich jüngere Spieler. Wenn die Equipe nichts mit dem Abstieg zu tun hat, kann dies als Erfolg gewertet werden. Das Team des FC Bavois ist noch nicht komplett, Präsident Jean-Michel Viquerat suchte Ende Juli noch drei, vier Spieler. Mit Yann Kasai wurde unterdessen ein Stürmer vom FC Bulle geholt. Daneben soll der junge Nicolas Popovich die Abwehr verstärken. Die Waadtländer haben bisher immer überrascht und die Liga gehalten, dieses Jahr dürfte es eng werden. Der zweite Aufsteiger FC Grand-Saconnex hofft in seinem ersten Drittligajahr der Vereinsgeschichte auf seinen erfahrenen Trainer Jean-Michel Aeby. Trotz des Aufstiegs wurde das kader deutlich umgestaltet. Mit Seydou Kiendrebeogo (FC Black Stars), Yannis Sghaier (Yverdon U21) und Clément Logan (FC Paradiso) wurden drei Spieler geholt, die bereits gewisse Spuren in der Promotion League hinterlassen haben. Die restlichen Neuzugänge sind eher jünger und unbekannter.Die U21-Mannschaften werden alles daran setzen in der Liga zu bleiben. Falls es eng wird, dürften die Profiklubs aushelfen bzw. wird in der Winterpause der eine oder andere erfahrene Spieler dazu geholt.